Verleimen der Flachdübelverbindung
Wenn alle Korpusteile eines Möbelstücks hergestellt sind, geht es im nächsten Schritt ans Verleimen der einzelnen Teile. Dieses Verleimen eines Möbels ist ein wichtiger Arbeitsgang. Fehler sind später schwer oder überhaupt nicht mehr korrigierbar.
Wie man eine Flachdübelverbindung fachgerecht verleimt, zeige ich wieder anhand der Lagerkiste für Nuthobel aus meinem Artikel „Flachdübelfräse Anleitung Teil 2“.
Aufbau eines Flachdübels
Flachdübel bestehen aus gepresstem Buchenholz. Wenn die gestauchten Holzfasern des Flachdübels Wasser aufnehmen, quellen sie auf. Dies geschieht während des Verleimens: Das Wasser, welches im Holzleim enthalten ist, dringt in den Flachdübel ein, und die Holzzellen quellen auf. So entsteht in der Nut Pressdruck, welcher zu einer stabilen Leimverbindung beiträgt.
Bauteile ohne Leim zusammenfügen
Bevor Sie jedoch zum Leim greifen, sollten Sie die Bauteile erst einmal ohne Leim zusammenfügen. Damit können Sie überprüfen, ob auch alle Kanten und alle Fugen bündig schließen. Erst wenn dies sichergestellt ist, gibt man Leim in die Nuten der Flachdübel.
Weißleim
Zum Verleimen von Flachdübel nimmt man handelsüblichen Holzleim. Der Leim sollte auch für Feuchträume wie Küche und Bad geeignet sein. Bei diesem Projekt habe ich einen Leim verwendet, welcher wasserfest gemäß DIN EN 204/D3 ist. In Fachkreisen spricht man von einem D3 Leim. Dieser Leim ist jedoch nicht für Garten oder Terrassenmöbel geeignet sondern nur für Möbel, welche man in Innenräumen aufstellt.
Haben Sie den Leim aufgetragen, lässt ohne Pressdruck nach einer gewissen Zeit die Klebekraft des Leims nach. Aus diesem Grund sollten Sie beim Zusammenfügen der Korpusteile zügig arbeiten. Die Zeit, welche von der Leimangabe bis zu dem Zeitpunkt vergeht, an dem die Klebekraft des Leims nachlässt, nennt man „offene Zeit“. Bei handelsüblichen Holzleimen beträgt diese Zeit bei einer Raumtemperatur von 20° C etwa 15-20 Minuten. Je höher die Raumtemperatur ist, desto kürzer ist die offene Zeit. Hilfreiche Angaben zur Verarbeitung von Holzleim finden Sie in den technischen Merkblättern des Herstellers. Diese lassen sich meist von dessen Webseite herunterladen.
Mein Tipp: Bei einer Temperatur von unter 5° C sollten Sie Holzleim nicht mehr verarbeiten.
Den Arbeitsplatz vorbereiten
Ideal ist ein Arbeitstisch, um den man herumlaufen kann. So hat man von allen Seiten Zugriff auf das Werkstück.
Alles Notwendige zurechtlegen
Wegen der begrenzten „offenen Zeit“ des Leimes arbeitet man unter Zeitdruck. Darum sollte alles griffbereit sein, was man zum Verleimen braucht.
Folgende Checkliste ist hilfreich:
- Ausreichend Schraubzwingen
- Ein Hammer
- Leistenabschnitte, um die Hammerschläge zu dämpfen
- Leimflasche
- Meterstab
- Hölzchen, um den Leim zu verteilen
- Ausreichend Flachdübel
- Wassergefäß und Lappen, um Verschmutzungen sofort abzuwischen.
Mein Tipp: Holzleim lässt sich aus der Kleidung gut auswaschen, wenn man es sofort tut. Schon 15 Minuten später kann ein Auswaschen nicht mehr möglich sein.
Flachdübel in die Nut einleimen
Schraubzwingen ansetzen
Wenn Sie die Oberfläche der Lagerkiste behandeln wollen, halte ich natürliches Leinöl für eine gute Option.
Weitere Artikel:
- Flachdübelfräse Anleitung Teil 1: Einführung in die Flachdübel
- Flachdübelfräse Anleitung Teil 2: die Holzverbindung herstellen
- Behandlung von Oberflächen aus Holz mit Leinöl
- Deckel für eine Holzkiste bauen
Fachliteratur Holzbearbeitung
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Interessant, dass man vor dem Verleimen erstmal die Bauteile ohne Leim zusammenfügen sollte. Mein Onkel hat in seiner Werkstatt denke ich eine Kantenanleimmaschine. Vielleicht kann ich ihn bitten diese zu benutzen.