Welche Schleifmaschine für welches Projekt? Welche soll ich anschaffen?

Wenn Sie sich überlegen, eine Schleifmaschine anzuschaffen, treffen Sie auf eine Vielfalt verschiedener Maschinenarten und Maschinengrößen. Doch welche davon sollen Sie nun kaufen? Welche Schleifmaschine ist für Ihr Projekt geeignet? In diesem Artikel gebe ich Ihnen meine persönliche Empfehlung. Sie erfahren, welche Maschine für kleinere Projekte wie Dekogegenstände, Schatullen und Boxen geeignet ist. Und welche Schleifmaschinen sich beim Bau von größeren Möbeln eignen. Außerdem stelle ich Ihnen eine Allroundmaschine vor.

Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Arten von Schleifmaschinen finden Sie in gesonderten Artikeln (Schwingschleifer, Exzenterschleifer, Getriebeexzenterschleifer).

Die Maschine sollte zu den eigenen Projekten passen.

Vorüberlegungen beim Kauf einer Schleifmaschine

Bevor Sie sich eine Maschine anschaffen, überlegen Sie erst, was Sie damit machen wollen. Welche Projekte planen Sie? Welchen Zwecken soll die Schleifmaschine dienen? Stehen große Möbelbauprojekte im Vordergrund oder sind eher kleine Schatullen, Kästchen und Deko-Gegenstände das Ziel? Denn größere Möbelbauprojekte erfordern andere Schleifmaschinen als Kleine.

Schleifmaschinen für kleine Schatullen, Kästchen und Deko-Gegenstände

Wenn Sie eher kleinere Holzprojekte forcieren, wie Kästchen und Deko-Gegenstände, dann reicht ein kleiner Schwingschleifer völlig aus. Denn mit einem kleinen Schwingschleifer lassen sich kleinere Flächen optimal schleifen. An Präzision ist dieser den größeren Maschinen sogar überlegen.

Allroundmaschinen für wechselnde Projekte

Getriebeexzenterschleifer

Bei vielen Heimwerkern fallen jedoch sowohl große als auch kleine Projekte an. In diesem Fall empfehle ich, einen Getriebeexzenterschleifer anzuschaffen, da es sich dabei um eine sehr vielseitige Maschine handelt. Der Getriebeexzenterschleifer wird auch als „Rotex“ bezeichnet.

Sowohl große …
… als auch kleinere Flächen lassen sich mit dem Getriebeexzenterschleifer zügig fertig schleifen.

Der Getriebeexzenterschleifer verfügt über einen starken Motor und zwei verschiedene Arten des Schleifens, zwischen denen man wählen kann. In der Rotationsbewegung erzielt man einen hohen Abtrag. Damit ist jede Art von Grobschliff mit dieser Maschine zu machen. Auch größere Flächen stellen kein Problem dar. Gerade im Möbelbau schleift man oft größere Flächen und ist deswegen auf eine sehr leistungsfähige Schleifmaschine angewiesen. Schließlich will man seine Projekte in einer vertretbaren Zeit fertigstellen.

Schaltet man ihn auf Exzenterbewegung, schleift  man so fein wie ein Exzenterschleifer.  Mit dem Exzentermodus können Sie also den gesamten Feinschliff bis zur fertig geschliffenen Fläche machen. Das heißt, sowohl Grobschliff also auch Feinschliff sind mit dieser Maschine möglich.

Mit Hilfe eines Schalters (im Bild der rechte Schalter) wechselt man beim Getriebeexzenterschleifer von der Rotationsbewegung in die Exzenterbewegung.
Ausrisse wegschleifen und andere grobe Schleifarbeiten bewältigt man in der Rotationsbewegung am schnellsten.

Schleifen Sie schmale Kanten und Randbereiche per Hand mit dem Schleifklotz,  sind weitere Schleifmaschinen nicht zwingend nötig. So sparen Sie sich sowohl die Anschaffungskosten als auch Lagerplatz für eine weitere Maschine.

Exzenterschleifer 150 mm

Auch wenn ich den Getriebeexzenterschleifer generell sehr empfehle, ist er doch nicht für alle Anwender gleichermaßen geeignet. Der Einsatz eines Getriebeexzenterschleifers erfordert nämlich viel Körperkraft. Eine sinnvolle Alternative stellt der Exzenterschleifer dar, welcher einen  Schleiftellerdurchmesser von 150 mm hat. Diese Maschine ist leichter, erfordert weniger Körperkraft und belastet die Gelenke nicht so stark.

Der Exzenterschleifer ist zwar nicht ganz so leistungsstark wie der Getriebeexzenterschleifer, aber mit etwas mehr Zeitaufwand ist auch der Grobschliff gut zu machen. Für den Feinschliff ist der Exzenterschleifer sowieso sehr gut geeignet.

Ein Schwingschleifer als Ergänzung zur Allroundmaschine

Wenn Sie es vorziehen, für Kanten und Randbereiche ebenfalls eine Maschine einzusetzen, dann empfehle ich Ihnen einen Schwingschleifer als Zweitmaschine. Dieser sollte einen kleinen Schwingkreis haben und einen eher kleineren Schleifschuh. Mit dieser Maschine kommen Sie besser in die Ecken. Und sie eignet sich gut zum Schleifen von Kanten. Auch für das Schleifen von furnierten Flächen bevorzuge ich diese Maschine, denn sie hat einen geringen Abtrag. So steht man nicht so sehr  in der Gefahr, das Furnier durchzuschleifen.

Schmale Flächen wie Brettkanten schleift man am besten mit dem Schwingschleifer.
Ein Schwingschleifer mit kleinem Schwingkreis und geringem Abtrag ist die passende Maschine bei furnierten Flächen.
Deckfurniere sind zwischen 1 mm und 0,6 mm dick. Man sollte vorsichtig schleifen um die dünne Furnierschicht nicht durchzuschleifen.

Schleifmaschinenausstattung für größere Projekte

Auch wenn der Raum sehr klein ist: Manchmal staunt man nicht schlecht, wie groß die Möbel sind, welche in sehr kleinen Werkstätten produziert wurden. Planen Sie, große Möbel zu bauen, oder auch kleinere Möbel in großer Stückzahl, sollten Sie sich die passende Schleifmaschinenausstattung gönnen. Nur so kommen Sie in einer vertretbaren Zeit zum Ziel.

Hier empfehle ich die Kombination aus Getriebeexzenterschleifer und Exzenterschleifer mit 150 mm Schleiftellerdurchmesser. Zwar können Sie größere Möbel auch mit nur einer Maschine schleifen. Doch sind Sie schneller, wenn Sie beide größere Schleifmaschinen einsetzen. Als dritte Maschine ist ein kleiner Schwingschleifer für die Korpuskanten sinnvoll.

Schleifen mit nur einer Maschine (Getriebeexzenterschleifer)

Entscheiden Sie sich für das Schleifen Ihres Möbels mit nur einer Maschine, schleifen Sie zunächst eine Seite mit einer Körnung. Anschließend wenden Sie den Korpus und schleifen die nächste Seite. Haben Sie alle 4 Seiten des Korpus mit einer Körnung geschliffen, wechseln Sie die Schleifscheibe. Die Schleifscheibe mit der nächst feineren Körnung kommt dann zum Einsatz. Schleift man die Oberfläche mit sechs verschiedenen Körnungen, muss man den Korpus 24 Mal um 90° wenden.

Schleifen mit zwei Maschinen (Getriebeexzenterschleifer und Exzenterschleifer)

Arbeiten Sie jedoch mit zwei Schleifmaschinen und nehmen den Exzenterschleifer als Ergänzung zum Getriebeexzenterschleifer, haben Sie gleich zwei unterschiedliche Körnungen einsatzbereit. Man verwendet sie direkt hintereinander. So muss man den Korpus nur noch 12 Mal um 90° wenden anstatt 24 Mal.

Exzenterschleifer mit 150 mm Schleiftellerdurchmesser

Staubsauger der Klasse M

Für alle oben genannten Schleifmaschinen empfehle ich einen Staubsauger der Klasse M. Diese Staubsauger sind mit einem Feinstaubfilter ausgestattet. So werden die beim Schleifen entstehenden gesundheitsgefährdenden Stäube gut abgesaugt. Als zusätzliche Maßnahme gegen den Feinstaub empfehle ich regelmäßiges Stoßlüften ca. 10 Minuten lang.

Bei jeder Schleifmaschine sollten sie den Staub gründlich absaugen.

Setzt man zwei Schleifmaschinen im Wechsel ein, fehlt oft der zweite Staubsauger. Da ist es gut, dass viele Schleifmaschinen über eine eingebaute Absaugung und einen aufsteckbaren Staubfangbeutel verfügen. Generell empfehle ich, bei längeren Schleifarbeiten einen Arbeitsplatz im Freien zu wählen und eine Staubmaske zu tragen.

Fachliteratur

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Was ist ein Getriebeexzenterschleifer?

So wie der Exzenterschleifer ist auch der Getriebeexzenterschleifer eine Schleifmaschine mit einem runden Schleifteller. Im Gegensatz dazu besitzt der  Schwingschleifer normalerweise einen rechteckigen Schleifschuh. Es gibt aber auch einen kleinen Schwingschleifer mit einem dreieckigen Schleifschuh. Man bezeichnet ihn als Deltaschleifer.

Das Besondere am Getriebeexzenterschleifer ist, dass sein Schleifteller über zwei verschiedene Bewegungsarten verfügt, zwischen denen man wählen kann: die Rotationsbewegung (Grobschliff) und die Exzenterbewegung (Feinschliff). Diese Eigenschaft sorgt für vielseitige Einsatzmöglichkeiten und macht den Getriebeexzenterschleifer zu einer Allroundmaschine. Zudem verfügt die Maschine über einen starken Motor.

Die Funktionselemente beim Getriebeexzenterschleifer

Die Rotationsbewegung (Grobschliff)

Schaltet man die Maschine auf Rotationsbewegung, erzielt man einen sehr hohen Materialabtrag. Man schleift hier pro Zeiteinheit bis zu dreimal mehr weg als mit der Exzenterbewegung. Auf diese Weise ermöglicht die Rotationsbewegung jede Art von Grobschliff. Das heißt, man kann damit zum Beispiel sehr gut Ausrisse in einer Massivholzfläche rausschleifen oder alte Lacke abschleifen. Auch größere Flächen sind für diese leistungsfähige Schleifmaschine kein Problem. Für diesen Zweck empfehle ich einen Schleiftellerdurchmesser von 150 mm.

Montieren Sie in der Rotationsbewegung einen Polierteller, können Sie damit sogar Lackflächen oder geölte Holzoberflächen polieren.

Der Schleiftellerwechsel beim Getriebeexzenterschleifer ist sehr unkomplizirt. Man blockiert mit dem grünen Knopf rechts oben die Drehachse. Ohne weiteren Werkzeugeinsatz dreht man den Schleifteller ab und dreht einen anderen ein.
Der Getriebeexzenterschleifer hat eine massive Antriebsmechanik.

Die Exzenterbewegung (Feinschliff)

Ein Getriebeexzenterschleifer lässt sich ganz einfach von der Rotations- auf Exzenterbewegung umschalten. Dazu dient ein Schalter, welcher oben am Gehäuse angebracht ist.
Im Exzentermodus wird der Abtrag geringer, dafür erzielt man eine feine Oberfläche. Das heißt, dass Sie mit eingeschalteter Exzenterbewegung den gesamten Feinschliff bei Massivholzoberflächen machen können. Die Holzoberfläche ist danach bereit für die Oberflächenbehandlung.

Grenzen des Getriebeexzenterschleifers

In der Fläche ist diese Maschine stark. Will man aber kleine Werkstücke oder schmale Kanten schleifen, kommt der Getriebeexzenterschleifer schnell an seine Grenzen. Mit seiner großen Schleiftellerfläche und seinem hohen Abtrag schleift man mit dem Getriebeexzenterschleifer kleine oder schmale Flächen sehr schnell rund oder verursacht Dellen. Zudem ist diese Maschine für das Schleifen von furnierten Flächen weniger geeignet. Hier besteht die Gefahr, dass man das Furnier durchschleift.

Richtige Anwendung

Führen Sie die Maschine nur mit mäßigem Druck über die Fläche, und verwenden Sie die zum Arbeitsgang passende Schleifscheibe. Übermäßiger Druck führt nämlich zu Wärmeentwicklung auf der Fläche, was die Schleifscheibe schneller abstumpfen lässt.

Da der Getriebeexzenterschleifer ziemlich groß und schwer ist, sollte man die Maschine mit beiden Händen führen.  Deshalb gibt es an dieser Maschine zwei Handgriffe.

Zubehör beim Getriebeexzenterschleifer

Achten Sie beim Kauf eines Getriebeexzenterschleifers auch auf das Zubehör, denn ein reichliches Zubehörangebot erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Maschine: So gibt es z. B. den „Protector“, mit dem auch randnahes Schleifen gelingt. Mit einem Polierpad bringen Sie geölte Oberflächen zum Glänzen. Und gewölbte Formen schleifen Sie mit einem Distanzpad.

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Was ist ein Exzenterschleifer?

Will man sich eine Schleifmaschine anschaffen, hat man die Auswahl zwischen den unterschiedlichsten Schleifmaschinen. Sie stellen sich vielleicht die Frage: „Soll ich mir einen Schwingschleifer anschaffen oder einen Exzenterschleifer, oder doch lieber einen Getriebeexzenterschleifer?“ Diese Frage ist leichter zu beantworten, wenn man weiß, worin die Unterschiede liegen. In diesem Artikel kläre ich die Frage: Was ist ein Exzenterschleifer?

In weiteren Artikeln erfahren Sie etwas über die anderen Schleifmaschinen:
Wenn Sie mehr über Schwingschleifer erfahren wollen, klicken Sie hier.
Infos zum Getriebeexzenterschleifer gibt es hier.

Die Funktionselemente eines Exzenterschleifers

Der Schleifteller des Exzenterschleifers

Der Exzenterschleifer ist eine Schleifmaschine mit einem runden Schleifteller. Dieser wird beim Einschalten zum Schwingen gebracht. „Schwingen“ bedeutet in diesem Fall, dass der Schleifteller eine kleine Kreisbewegung beschreibt. Diese Kreisbewegung bezeichnet man als Schleifhub. Zusätzlich bringt der Motor den Schleifteller zum Rotieren. Das bedeutet, dass sich der Schleifteller auch um seine eigene Achse dreht.

Der Bleistiftstrich auf der Schleifscheibe zeigt die große und die kleine Kreisbewegung des Schleiftellers. Der rote Pfeil zeigt die Drehrichtung des Schleiftellers.

Der Abtrag, und damit der Arbeitsfortschritt sind beim Exzenterschleifer dadurch wesentlich größer als beim Schwingschleifer. Dafür ist der Schwingschleifer dem Exzenterschleifer in Ecken und Randbereichen überlegen. Schwingschleifer mit kleinen Schleifschuhen sind besser für das Schleifen schmaler Kanten geeignet als Exzenterschleifer.

Schleifhub (Kreisbewegung)

Manche Exzenterschleifer werden mit 5 mm Schleifhub bzw. 5 mm Schwingkreisdurchmesser angeboten. Sie sind speziell für den Lackzwischenschliff konstruiert. Aber auch Massivholz kann man damit schleifen. Mit solchen Maschinen erzielt man einen höheren Materialabtrag als mit baugleichen Modellen, die nur 3 mm Schleifhub haben. Allerdings läuft die Maschine unruhiger, je größer der Schleifhub ist. Randnahes Schleifen und das Schleifen von schmalen Flächen wird dadurch schwieriger.

Oben auf der Exzenterschleifmaschine befindet sich eine Zahl. Diese gibt den Schwingkreisdurchmesser an.

Exzenterschleifer mit Freilaufrotation

Bei dieser Art Exzenterschleifer gibt es keine konstante Drehzahl beim Schleifteller. Hebt man die Maschine von der Fläche ab, dreht der Schleifteller unkontrolliert hoch. Setzt man die Maschine dagegen wieder auf die Fläche, bremst dies den Schleifteller wieder runter.

Übt man beim Schleifen Druck aus, sinkt die Drehzahl dieser Maschinen weiter. Mit solchen Maschinen lassen sich keine gleichmäßigen Schleifergebnisse erzielen.

Exzenterschleifer mit Tellerbremse

Bei hochwertigen Exzenterschleifern bauen die Hersteller eine Tellerbremse ein. Diese begrenzt die Leerlaufdrehzahl des Tellers. Die Drehzahl bleibt konstant. Solche Maschinen sind den Exzenterschleifmaschinen mit Freilaufrotation deutlich vorzuziehen. Ihre Stärken sind ein hoher Abtrag und eine sehr gute Schleifqualität.

Übt man jedoch zu viel Druck aus, überlastet man auch hochwertige Maschinen, weil dann auch hier die Drehzahl des Schleiftellers sinkt. Die besten Schleifergebnisse erzielt man mit wenig Druck und der zum jeweiligen Arbeitsgang passenden Schleifscheibe.

Unten an der Maschine sitzt der Schleifteller. An diesem haftet die Schleifscheibe durch Klettverschluss. Sind die Schleifkörner stumpf, wechselt man die Schleifscheibe aus.

Unterschiedliche Tellergrößen

Bei den Exzenterschleifern unterscheidet man eine eher kleinere Baugröße mit einem Schleiftellerdurchmesser von 125 mm und eine etwas größere Bauform mit einem Durchmesser von 150 mm.

Die kleinere Variante zeichnet sich aus durch ihre kompakte Bauform und das geringe Gewicht der Maschinen. Mit ihr führen Sie Arbeiten an stehenden Flächen und über Kopf durch, ohne schnell zu ermüden.

Für liegende Flächen eignen sich Maschinen mit einem Tellerdurchmesser von 150 mm. Manche dieser größeren Maschinen sind inzwischen ebenfalls leicht gebaut und somit auch an stehenden Flächen und über Kopf einsetzbar.

Härtegrade bei den Schleiftellern

Im Gegensatz zu den Schwingschleifern, die Sie nur auf ebenen Flächen gut einsetzen können, sind Exzenterschleifer auch für wellige und gewölbte Flächen geeignet. Sie benötigen dazu nur den passenden Schleifteller. Diese gibt es in unterschiedlichen Härtegraden:

Harte Schleifteller eignen sich für ebene Flächen und schmale Kanten. Mittelharte Schleifteller sind  universell einsetzbar. Das heißt sowohl leicht gewölbte als auch auf ebene  Flächen sind möglich. Weiche Schleifteller setzt man nur auf gewölbten Flächen ein.

Zubehör für Exzenterschleifer

Achten Sie vor dem Kauf einer Maschine auf das Zubehörangebot. Ist das Angebot umfangreich, haben Sie mit Ihrem Exzenterschleifer mehr Anwendungsmöglichkeiten. Gibt es für das jeweilige Modell Polierzubehör, einen Distanzpad oder Schleifteller mit unterschiedlichen Härtegraden…?

Weitere Artikel:

Fachliteratur

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Was ist ein Schwingschleifer?

Es gibt die unterschiedlichsten Schleifmaschinen: Exzenterschleifmaschinen, Schwingschleifer, Getriebeexzenterschleifmaschinen… Doch welche ist wofür besonders geeignet? Worin liegen die Unterschiede? In mehreren Artikeln gehe ich auf die unterschiedlichen Schleifmaschinen ein. Dieser Artikel befasst sich mit der Frage: Was ist ein Schwingschleifer?

Der Schwingschleifer ist eine Schleifmaschine mit einem rechteckigen Schleifschuh. Schaltet man die Maschine ein, bringt der Motor den Schleifschuh zum Schwingen. Genauer gesagt, beschreibt der Schleifschuh eine kleine Kreisbewegung, welche man als Schleifhub bezeichnet. Manche Firmen bezeichnen die Kreisbewegung auch als Arbeitshub.

Schleifhub (Kreisbewegung)

Der Durchmesser des Schleifhubs (der Kreisbewegung) liegt bei ca. 2 bis 4 mm. Je kleiner die Kreisbewegung ist, desto feiner sind die Schleifergebnisse. Umgekehrt gilt: Je größer die Kreisbewegung ist, desto gröber wird geschliffen und desto höher ist der Materialabtrag. Manche Schleifmaschinen kommen auf 12 000 bis 24 000 Schwingungen pro Minute.

Die Funktionselemente eines Schwingschleifers

Der Schleifschuh des Schwingschleifers

Beim Schwingschleifer ist der Schleifschuh rechteckig und eben, weshalb sich wellige und gewölbte Flächen nicht gleichmäßig schleifen lassen. Mit dem Schwingschleifer würde man erhabene Stellen einebnen. Und bei gewölbten furnierten Flächen liefe man Gefahr, das Deckfurnier durchzuschleifen.

Klettverschluss oder Klemmung

Es gibt zwei Varianten, wie man Schleifpapier am Schleifschuh eines Schwingschleifers befestigen kann: entweder mit Klettverschluss oder mit Klemmung. Klemmt man das Schleifpapier ein, wird es durch federnde Klammern am Schleifschuh gehalten.

Die Methode des Klemmens ermöglicht es, einfaches Rollenschleifpapier zu verwenden, welches kostengünstiger ist als das Schleifpapier mit Klettbeschichtung. Dafür ist das Wechseln des Schleifpapiers sehr umständlich. Außerdem stehen die Bereiche des Schleifpapiers, welche sich direkt unter den Klammern befinden, zum Schleifen nicht zur Verfügung.

Vorteil des Klettverschlusses ist der einfache Schleifpapierwechsel und die vollständige Ausnutzung des gesamten Schleifpapiers. Der Nachteil ist der höhere Preis des Schleifpapiers.

Befestigung des Schleifpapiers mittels Klettverschluss.

Urban-Woodworking-Tipp: Wenn Sie sich einen Schwingschleifer neu anschaffen wollen, achten Sie darauf, welche Schleifpapiere für den jeweiligen Schleifschuh lieferbar sind. Ist man ausschließlich auf das Schleifpapier der Herstellerfirma angewiesen, sollten Sie vor dem Kauf einen Preisvergleich machen.

Schwingschleifer in verschiedenen Größen

Der Schwingschleifer ist eine Handschleifmaschine, welche in verschiedenen Größen erhältlich ist:

Eher große Schwingschleifer mit einer Schleifschuhgröße von ca.115 x 280 mm eigen sich zum Feinschliff großer Flächen. Für den Feinschliff sollten sie einen Schleifhub zwischen 2 und 3 Millimetern haben.

In der mittleren Baugröße mit einer Schleifschuhgröße von ca. 93 x 230 mm lässt sich der Schwingschleifer universell einsetzen. Mit ihm schleifen Sie sowohl stehende Flächen als auch große liegende Flächen.

Mit einem Schwingschleifer mittlerer Größe lassen sich auch stehende Flächen gut schleifen.

Kleine, leichte Geräte mit einer Schleifschuhgröße von ca. 80 x 130 mm sind auch mal für Über-Kopf-Arbeiten geeignet. Solche Geräte bezeichnet man auch als „Einhand-Rutscher“ oder „Fäustling“. Für große Flächen ist diese Maschine aber eher weniger geeignet. Man braucht einfach zu lange.

Einstellrad für die Hubzahl

Bei manchen Schwingschleifern lässt sich die Hubzahl einstellen. Will man den Abtrag verringern, setzt man die Hubzahl mittels Einstellrad an der Maschine herunter. Dies ist beispielsweise beim Schleifen von dünnen Furnieren nötig. Neben dem Einstellrad für die Hubzahl verfügen manche Schwingschleifer noch über weitere Elektronikfunktionen. (Mehr zu den Elektronikfunktionen von Schleifmaschinen finden Sie in meinem Artikel über Merkmale einer guten Schleifmaschine.)

Mit einem Einstellrad lässt sich die Hubzahl pro Zeiteinheit verändern.
Schmale Flächen, kleine Werkstücke und Möbelkanten lassen sich besonders gut mit einem kleinen Schwingschleifer schleifen.

Urban-Woodworking-Tipp: Für den Einsatz in der eigenen Wohnung empfehle ich den kleinen Schwingschleifer  mit einer Schleifschuhgröße von ca. 80 x 130 mm, und zwar als Zweitgerät ergänzend zu einem Getriebeexzenterschleifer. Wenn Sie diese beiden Geräte zu Hause haben, können Sie praktisch alle Schleifarbeiten durchführen.

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Möbel aus Massivholz richtig schleifen

Wenn Sie ein Möbel aus Massivholz schleifen und dessen Oberfläche behandeln wollen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie nehmen die Oberflächenbehandlung am fertig verleimten Korpus vor. Oder Sie entscheiden sich dafür, die einzelnen Bauteile bereits vor dem Verleimen zu schleifen und anzustreichen. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Möbelkorpus nach dem Verleimen schleifen.

Schleifen der Flächen

Die Außenflächen des Korpus schleift man mit einem Exzenterschleifer oder Rotex. Man beginnt mit einer 80er Körnung und schleift stufenweise weiter bis hin zu einer 220er Körnung. (Mehr über die  Körnung beim Schleifpapier und eine sinnvolle Abfolge beim Schleifen finden Sie hier.) Möglich ist das Schleifen der Flächen natürlich auch von Hand, dies nimmt aber deutlich mehr Zeit in Anspruch.

Achten Sie bei den Flächen eines Möbelkorpus auf die Randbereiche! Hier neigt man dazu, mehr wegzuschleifen als an den mittleren Bereichen der Fläche. So entstehen am Rand Wölbungen. Besonders, wenn Korpusse direkt neben- oder übereinander gestellt werden, fallen diese rund geschliffenen Flächen (Wölbungen) durch offene Fugen auf. Vermeiden Sie diese Wölbungen, indem Sie regelmäßig mit einem Zimmererwinkel die Fläche kontrollieren.

Während des Schleifens prüft man regelmäßig, ob die Kanten noch rechtwinklig sind. Besonders geeignet sind die großen Zimmererwinkel.

Die Möbelinnenflächen schleift man je nach Benutzung. Meist genügt es, die Leimreste zu entfernen und mit einer 150er Körnung für eine glatte Fläche zu sorgen. Nur im Sichtbereich macht es Sinn, bis Körnung 220 zu schleifen. Im Inneren der Möbel lohnt sich ein hoher Aufwand meist nicht.

Stellen Sie den Möbelkorpus zum Schleifen am besten auf eine weiche Unterlage. So schützen Sie die Flächen vor dem Verkratzen. Auch fertig geschliffene Möbelkorpusse sollten Sie weich lagern, da selbst beim Abstellen Druckstellen und Kratzer entstehen können.

Ein Teppichrest dient als weiche Unterlage beim Schleifen.
Die fertig geschliffenen Einzelteile werden nach dem Schleifen auf einer weichen Unterlage gelagert – hier auf einer Packdecke. Schließlich sollen ja keine neuen Kratzer in der Oberfläche entstehen.

Schleifen der Korpuskanten

Gehen Sie beim Schleifen der Korpuskanten in den Ecken vorsichtig vor. Auch hier schleift man leicht zu viel weg. Man prüft mit einem Winkel regelmäßig, ob die Kante noch rechtwinklig ist.

Die Kanten des Korpus schleift man mit einem Schleifklotz oder…
…mit einem Schwingschleifer mit kleiner Schleifplatte und kleinem Schwingkreis.
Man sollte zwischendurch prüfen, ob die Kanten rechtwinklig sind.

 

Urban Woodworking Tipp: Weichen Sie bei staub- und lärmintensiven Arbeiten ins Freie aus, z. B. auf den Balkon, auf die Terrasse oder in eine Garageneinfahrt. Einige Anregungen für die Durchführung eines Holzprojekts im Freien erhalten Sie hier.

Kanten brechen

„Kanten brechen“ bedeutet, den Übergang von einer Fläche zur winklig dazu stehenden zweiten Fläche abzurunden. Dazu schleift man mit einem Schleifklotz mit geringem Druck über die Kante.

In meinem Beispiel habe ich die Kanten umlaufend mit einem Radius von etwa 2-3 mm gebrochen.

Durch das leichte Runden wird die Kante stabiler. Das heißt, die Fasern brechen nicht so leicht aus, wenn man dagegen stößt, oder wenn man mit grobem Schleifpapier aus der Fläche herausschleift. Eine abgerundete Kante führt auch zu einer verringerten Verletzungsgefahr. Massivholzkanten sind mitunter so scharf , dass man sich daran schneiden kann.  Ohne abgerundete Kante läuft man zudem Gefahr, sich einen Spreißel einzureißen. Das heißt, ein Holzspan löst sich aus der Kante, während man mit der Hand darüberfährt und dringt ins Gewebe ein. Bei mir ist einmal ein Spreißel so tief in die Hand eingedrungen, dass er in einer ambulanten OP entfernt werden musste.

Hier wird der Schleifklotz beim Schleifen der Kante richtig geführt…
… während hier der Schleifklotz falsch geführt wird. Führt man den Schleifklotz falsch, wie hier abgebildet, läuft man Gefahr einen Holzspan zu lösen. Dieser schiebt sich zwischen Schleiflotz und Schleifpapier. Meist kickt der Holzspan weg und hinterlässt eine ausgebrochene Stelle.

Der letzte Schliff

Der letzte Schliff mit Körnung 220 sollte besonders gründlich erfolgen. Achten Sie darauf, dass die Flächen überall gleichmäßig geschliffen sind. So ist das Holz überall gleich saugfähig. Beim anschließenden Farb- oder Ölauftrag vermeidet man auf diese Weise Farbunterschiede.

Staub entfernen

Gründliches Entstauben ist vor der Behandlung der Oberfläche mit einem Anstrich erforderlich. Denn Staub behindert die Saugfähigkeit der Oberfläche und vermischt sich mit Lack oder Öl. Schenken Sie den Korpus-Ecken besondere Aufmerksamkeit, da sich dort der Staub gerne ansammelt.

Der Staub wird hier mit einem Malerbesen..
… und hier mit einem Tuch entfernt.

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Merkmale einer guten Schleifmaschine – ein Ratgeber

Das Angebot an Schleifmaschinen ist riesig. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Marken, unterschiedlichen Maschinen und Qualitätsstufen. Doch wie erkennt man, ob eine Maschine qualitativ hochwertig ist? An welchen Merkmalen kann man eine gute Schleifmaschine erkennen?

Ich empfehle Ihnen, auf folgende Kriterien zu achten:
Wie ist das Serviceangebot des Herstellers? Welches Zubehör wird zur Maschine angeboten?  Welche Elektronikfunktionen hat die Maschine? Wie gut lässt sich der Staub bei dieser Schleifmaschine absaugen? Und wie ergonomisch ist die Maschine gebaut?

Merkmal 1 einer guten Schleifmaschine:
das
Serviceangebot des Herstellers

Auf der Suche nach einer guten Schleifmaschine lohnt es sich, neben der Maschine selbst auch das Serviceangebot der jeweiligen Herstellerfirma zu prüfen: Bietet der Hersteller eine funktionierende Hotline? Lassen sich Ersatzteile leicht nachbestellen?

Hersteller von qualitativ guten Maschinen bieten eine funktionierende Hotline an. Denn diese Maschinen sind für den professionellen Handwerker konzipiert. So entstehen den Handwerkern keine langen Ausfallzeiten. Für den Heimwerker ist dieser Service natürlich auch von großem Nutzen.

Ersatzteile lassen sich dann leicht nachbestellen, wenn zur Maschine eine aussagekräftige Zeichnung mitgeliefert wird.  In dieser Zeichnung ist jedes Ersatzteil abgebildet und jeweils mit einer eigenen Bestellnummer versehen. So kann man das nötige Ersatzteil über den Fachhandel oder direkt beim Hersteller bestellen. Damit verlängert sich die Nutzungsdauer der Maschine erheblich.

Der Interface-Pad dient zum Schleifen von konvex oder konkav geformten Oberflächen.

Merkmal 2 einer guten Schleifmaschine:
das Zubehör für die Schleifmaschine

Vor der Anschaffung einer Schleifmaschine sollten Sie sich auch ansehen, welches Zubehör der Hersteller anbietet. Ist das zur Maschine passende Zubehör umfangreich und von guter Qualität, erweitert es nämlich den Einsatzbereich der Maschine und hilft rationeller zu arbeiten. Hier spielen die Bereiche Absaugung (siehe weiter unten) und lieferbare Schleifteller eine besonders wichtige Rolle.

Bei den Schleiftellern sind folgende Fragen hilfreich:

  • Wird ein Polierzubehör angeboten?
  • Wie viele verschiedene Härtegrade sind lieferbar? Für jeden Anwendungsbereich sollte ein passender Schleifteller lieferbar sein.
  • Welche Schleifmittel kann man einsetzen?
  • Wird zu dem angebotenen Schleifschuh oder Schleifscheibe eine Auswahl an Schleifpapier angeboten, welche alle wichtigen Arbeitsbereiche abdeckt?
  • Lässt sich der Schleifteller einfach wechseln?
Manchmal lösen kreative Neuerungen Probleme, die den Anwendern schon lange ein Ärgernis waren. Der Protector für den Festool Rotex ist hier ein gutes Beispiel für nützliches Zubehör. …
… Er ermöglicht randnahes Schleifen ohne den bisher üblichen Rückschlag, und lästige Nacharbeiten entfallen.

Merkmal 3 einer guten Schleifmaschine:
die Elektronikfunktionen

Eine leistungsfähige Elektronik in der Schleifmaschine steigert die Qualität der Arbeitsergebnisse. Außerdem sorgt sie für angenehmeres Arbeiten und verlängert die Lebensdauer der Maschine. Sichtbares Erkennungsmerkmal für eine eingebaute Elektronik ist das Stellrad für die Drehzahlregelung. Andere Elektronikfunktionen sind die Konstantelektronik, der Sanftanlauf und die Temperatursicherung. Beim Exzenterschleifer gibt es außerdem die Tellerbremse.

Drehzahlregelung

Mithilfe der Drehzahlregelung passen Sie die Arbeitsgeschwindigkeit der Schleifmaschine an den jeweiligen Arbeitsgang an. Schleifen Sie beispielsweise ein schönes Furnierbild, senken Sie besser die Drehzahl. So arbeiten Sie  kontrollierter und vermeiden es, das Furnier durchzuschleifen. Auch beim Feinschliff und beim Einsatz von weichen Schleiftellern senkt man häufig die Drehzahl.

Konstantelektronik

Die Konstantelektronik hält die eingestellte Drehzahl konstant. Diese Funktion wird gebraucht, wenn die eingestellte Drehzahl unter Belastung abzusinken droht. Doch Drehzahlschwankungen haben ein ungleichmäßiges Schleifergebnis zur Folge. Besonders bei gebeizten Flächen führt dies zu ungewollten Farbunterschieden.

Sanftanlauf

Der Sanftanlauf sorgt für einen ruckfreien Anlauf der Maschine. Dabei wird die Drehzahl über einen Zeitraum von 1-2 Sekunden gesteigert, bis die eingestellte Endgeschwindigkeit erreicht ist. Diese Technik schont sowohl die Lager der Schleifmaschine als auch die Gelenke des Anwenders.

Temperatursicherung

Ein eingebauter Überhitzungsschutz (Temperatursicherung) verhindert ein Durchbrennen des Motors. Bei anhaltend hoher Motortemperatur werden zuerst Stromzufuhr und Drehzahl reduziert. Sinkt die Temperatur jedoch nicht, schaltet sich die Maschine ab und lässt sich erst wieder einschalten, wenn der Motor abgekühlt ist.

 

Sichtbares Erkennungsmerkmal für eine eingebaute Elektronik ist das Stellrad für die Drehzahlregelung.

Die Tellerbremse beim Exzenterschleifer

Bei hochwertigen Exzenterschleifern hindert eine Tellerbremse den Schleifteller daran, unkontrolliert hochzudrehen. Ein ungebremster Schleifteller hingegen verursacht beim Aufsetzen aufs Material Dellen in der Oberfläche. Schleift man furnierte Flächen mit überhöhter Drehfrequenz, läuft man Gefahr das Deckfurnier durchzuschleifen. Aus diesem Grund sind Exzenterschleifer ohne  Tellerbremse für anspruchsvolle Arbeiten nicht geeignet.

Merkmal 4 einer guten Schleifmaschine:
Wie gut lässt sich der Staub absaugen?

Holzstaub gefährdet die Gesundheit und dringt im Haushalt in jede Ritze ein. Als Heimwerker sollten Sie daher an einer guten Staubabsaugung nicht sparen. Wird Schleifstaub nicht ausreichend abgesaugt, verklumpen außerdem die Staubpartikel auf der Holzoberfläche. Dies hat zur Folge, dass sich das Schleifpapier schneller abnutzt. Eine effektive Absaugung schützt daher Ihre  Gesundheit und spart zudem Schleifpapier.

Auch hier lohnt es sich wieder auf Qualität zu achten. Nicht jede Schleifmaschine lässt sich gleich gut absaugen. Dies hängt mit der Lochung der Schleifteller und den in diese integrierten Absaugkanäle zusammen.

Festool beispielsweise bietet mit dem „Multi-Jetstream 2 System“ ein neues Absaugprinzip an. Durch  Zuluft- und Abluftkanäle entsteht eine Strömung ähnlich wie beim Lüften eines Raums. Das innovative System sorgt für eine wesentlich effektivere Staubabsaugung auch in den Randbereichen des Schleiftellers. Für weitere Informationen bietet Festool auf seiner Homepage die Broschüre „Weitergedacht – für perfekte Oberflächen“ als PDF zum Download an.

 

Ein Staubsaugerschlauch sollte sich stabil mit der Maschine verbinden lassen.
Schleifstaub sollte vollständig abgesaugt werden. Bleibt Schleifstaub auf der Holzoberfläche zurück ist die Absaugleistung unzureichend.

Merkmal 5 einer guten Schleifmaschine:
Ergonomische Aspekte

Die ergonomische Konstruktion von Maschinen hat gesundes und ermüdungsarmes Arbeiten zum Ziel. Körperliche Belastungen bei Schleifmaschinen werden vor allem durch Lärm, Staub und Vibration verursacht. So sollten Sie jede Schleifmaschine vor dem Kauf daraufhin testen, wie bequem Sie damit arbeiten können. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Wie stark ist die Vibration im Vergleich zu anderen Maschinen?
  • Wird der Schleifstaub gut abgesaugt?
  • Wie hoch ist die Lärmentwicklung?
  • Ist der Griffdurchmesser passend zu meiner Handgröße?
  • Lässt die Maschine sich gut halten oder muss ich Kraft aufwenden, damit sie mir nicht aus der Hand rutscht?
  • Muss man das Handgelenk bei der Arbeit verbiegen oder kann es gerade gehalten werden?
  • Passt das Gewicht der Maschine zu meiner Körperkraft?
Man sollte ausprobieren ob man die Maschine gut halten kann.
Zum Schleifen von schmalen Flächen und Kanten sind leichte und dennoch leistungsfähige Maschinen auf dem Markt. Wenn die Gelenke nicht mehr so mitmachen, sind diese Maschinen auch für das Schleifen von Flächen eine gute Option.

Schleifmaschinen ausprobieren im Holzbearbeitungskurs

In meinen Holzbearbeitungskursen habe ich häufig mehrere Schleifmaschinen dabei. Es besteht die Möglichkeit selbst zu schleifen und Fragen zu stellen. So bekommt man ein Gefühl für qualitativ hochwertige Maschinen.

Das Thema „richtiges Arbeiten mit Handschleifmaschinen“ behandle ich besonders eingehend im Kurs „Holzoberflächen / Oberflächentechnik bei Holzwerkstoffen“.  Infos und weitere Informationen dazu unter www.kurswerkstatt-nuernberg.de

Im Oberflächenkurs der KursWerkstatt Nürnberg lassen sich verschiedene Handschleifmaschinen ausgiebig testen.

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