Nicht immer ist es möglich oder sinnvoll, sein Holzprojekt in der eigenen Wohnung durchzuführen. Bestimmte Arbeiten werden Sie vielleicht ins Freie verlegen wollen: auf den Balkon oder die Terrasse, in die Garageneinfahrt. Oder aber ein Freund oder Verwandter stellt Ihnen einen Arbeitsplatz zur Verfügung. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, eine Checkliste über alle Werkzeuge und sonstige Utensilien anzufertigen. So vergessen Sie nichts, und Sie müssen keine aufwändigen Extrafahrten machen.
Die folgende Mustercheckliste für Außeneinsätze dient Ihnen als Orientierung. Auf Basis dieser Liste sollten Sie sich jedoch Ihre eigene Aufstellung machen. Diese fällt je nach Holzprojekt unterschiedlich aus und sollte auf Ihre persönliche Arbeitsweise abgestimmt sein.
Tipp: Stellen Sie das Werkzeug bereits am Vorabend fertig zusammen, und prüfen Sie es auf Vollständigkeit.
In der eigenen Wohnung mangelt es oft an Platz für den Zuschnitt großer Holzteile. Der Maschinenlärm stört Nachbarn und Mitbewohner. Und der Holzstaub verteilt sich überall. Um diese Probleme zu lösen, bietet es sich an, bestimmte Arbeiten außerhalb der Wohnung zu machen: auf dem Gehsteig, in Garagenhöfen, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder in einem Hinterhof. Je nachdem, was man gerade zur Verfügung hat. In diesem Artikel zeige ich Ihnen anhand eines Beispiels, wie Sie solch ein Holzprojekt im Freien planen und durchführen können. Für das Holzprojekt in meinem Beispiel durfte ich eine Garage in der Verwandtschaft nutzen. Diese Garage befindet sich etwa 40 Kilometer von meiner Wohnung entfernt.
Auswahl des Ortes für das Holzprojekt
Wenn Sie Ihr Holzprojekt nach draußen verlegen wollen, prüfen Sie zunächst, welche Möglichkeiten sich direkt außerhalb Ihres eigenen Hauses bieten: Gibt es einen wenig frequentierten Gehsteig, einen ruhigen Garagenhof, oder eignet sich gar der eigene Balkon?
Eine weitere Überlegung bezieht dann auch den Freundes- und Verwandtenkreis mit ein. Gibt es jemanden, der eine Garage besitzt oder gar eine Terrasse in einem großen Garten? Haben Sie mehrere Möglichkeiten gefunden, die Sie für die Holzbearbeitung nutzen können, so verwenden Sie diese Orte im Wechsel. Auf diese Weise verteilen Sie die Lärmbelastung auf mehrere Nachbarschaften und verringern so das Konfliktpotenzial.
Tipp: Stellt Ihnen ein Freund oder Verwandter einen Arbeitsplatz zur Verfügung, geben Sie ihm etwas zurück. Eine schöne Möglichkeit ist, ihm etwas im Haus zu reparieren. Schließlich haben Sie eine Werkzeugausstattung dabei. Oder Ihr Freund oder Verwandter hat selbst handwerkliche Fähigkeiten und nutzt Ihre mobile Werkstatt mit.
Planung der Arbeitssession
Will man sein Projekt gut voranbringen, empfiehlt sich eine gute Planung. Schließlich gilt es, eine komplette Miniwerkstatt aufzubauen. Die Vorplanung ist besonders dann wichtig, wenn der ausgesuchte Arbeitsort weiter weg liegt, und Sie alles, was Sie für das Holzprojekt benötigen, im Auto an den Arbeitsort fahren müssen.
Überlegen Sie, was Sie alles für die Bewältigung Ihres Projekts benötigen. Fertigen Sie dazu am besten eine Checkliste an. Um eine Checkliste anzufertigen, gehen Sie gedanklich die einzelnen Arbeitsschritte durch und fragen sich: Welche Werkzeuge kommen zum Einsatz und welches Material wird verarbeitet? Hier sollten Sie ins Detail gehen. Manchmal kann ein fehlender Fräser oder eine vergessene Maschine sehr viel Zeit kosten. (Eine Mustercheckliste finden Sie hier.)
Nehmen Sie aber nicht nur die Maschinen und Handwerkzeuge mit, die Sie für Ihr aktuelles Projekt brauchen. Packen Sie für unvorhergesehene Dinge immer auch eine Grundausstattung an Handwerkzeugen ein, außerdem einen Akkuschrauber und eine Stichsäge. Auch ein Erste Hilfe Set darf nicht fehlen. Für die Stromversorgung ist eine Kabeltrommel sinnvoll, und ein Staubsauger dient dazu, Staub und Späne sofort absaugen zu können.
Prüfen Sie zudem, wie sich Material und Werkzeug im Auto unterbringen lassen, und ob mehrere Fahrten nötig sind. Verfügen Sie über kein geeignetes Auto, ist es ratsam einen passenden Leihwagen zu mieten. Geeignet sind Kleintransporter aller Art, oder auch Kombis.
Das Arbeiten im Freien ist wetterabhängig
Planen Sie im Freien zu arbeiten, sollten Sie die Wetterverhältnisse beachten. Einsetzender Regen beispielsweise führt meist dazu, dass Sie Ihre Arbeit abbrechen müssen. Ist also Regen vorhergesagt, lohnt sich die Mühe nicht, alles aufzubauen.
Rechnen Sie auch mit der Sonne. Hitze kann ebenfalls Mühe machen, und gegen die UV Strahlung sollte man einen Hut und eine Sonnencreme bereithalten. Kälte hingegen ist nicht unbedingt ein Problem. Meine Erfahrung ist, dass man sogar bei Minusgraden gut draußen arbeiten kann, wenn man sich warm genug anzieht. Planen Sie jedoch längere Aufwärmpausen mit ein.
Den Arbeitsplatz einrichten
Besonders geeignet für das mobile Arbeiten sind mobile Maschinenarbeitstische wie der Multifunktionstisch von Festool. Sie sind speziell für die Arbeit mit Handmaschinen konstruiert. Werkstücke lassen sich gut festspannen, und eine Führungsschiene ermöglicht präzises Zuschneiden mit der Handkreissäge.
Denken Sie auch daran, Ablageflächen zu schaffen, um Werkstücke und andere Utensilien ablegen zu können. Ich habe hier zum Beispiel zwei Arbeitsböcke mit einer Platte als Ablagetisch verwendet.
Arbeitsplatz Garageneinfahrt
Im hier gezeigten Beispiel habe ich den Multifunktionstisch direkt unter dem Garagentor aufgebaut. Dort bin ich etwas vor Wind und Wetter geschützt, habe aber trotzdem direktes Tageslicht. Tageslicht ist optimal für die Bearbeitung von Holz.
Da vor dem Garagentor das Bodenniveau etwas tiefer liegt, habe ich zum Ausgleich zwei Kanthölzer untergelegt. So steht der Arbeitstisch gerade. Den Staubsauger habe ich platzsparend unter den Multifunktionstisch gestellt.
Ist die Arbeit abgeschlossen, klappt man den Multifunktionstisch schnell wieder zusammen und verstaut ihn auf der Ladefläche.
Dauert die Baustelle mehrere Tage, oder verlässt man den Arbeitsplatz in der Mittagspause, sollte man die Werkzeuge und Maschinen in der Garage einschließen. Denn eine offen daliegende Maschine ist in Sekundenschnelle entwendet.
Vielleicht wird Outdoor Woodworking ein neuer Trend. Man spart sich den teuren Werkstattraum und nutzt stattdessen den Außenraum als Arbeitsplatz. Eher leise und saubere Arbeiten macht man in der Wohnung, eher laute und staubintensive Tätigkeiten verlegt man nach draußen.
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