In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie eine Stemmeisenbox mit Halteleisten ausbauen. Ich verwende dazu die Box aus dem Artikel „Eine Stemmeisenbox selber bauen – eine Anleitung“. Die zu lagernden Stemmeisen sollen darin Halt finden und sich bequem entnehmen lassen. Wir werden drei verschiedene Halteleisten herstellen und diese dann in die Box einbauen.
Drei Halteleisten für die Stemmeisen
In der Box lagern die Stemmeisen am Ende auf drei Halteleisten: Eine Leiste hält die Griffe, eine mittlere Halteleiste hält den Stemmeisenhals und eine Stützleiste verhindert ein Abkippen der Klingen. So werden die Stemmeisen am Verrutschen gehindert. Außerdem liegen die Klingen separiert und können sich nicht gegenseitig beschädigen.
Halteleisten mit Schraubverbindung
Die Halteleisten schraube ich durch den Kistenboden fest. Will ich in der Kiste einmal andere Werkzeuge lagern, schraube ich die vorhandenen Lagerleisten einfach heraus. Nun ist die Kiste wieder leer und kann neu gestaltet werden. Dies ist sehr hilfreich. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Denn immer wieder musste ich meine Werkzeugkisten umbauen. Dies war meistens der Fall, wenn ich neues Werkzeug angeschafft habe.
Leiste zur Lagerung der Griffe
Für die Lagerung der Griffe stelle ich eine Leiste mit halbrunden Aussparungen her. Dazu zeichne ich die Mittenabstände der Stemmeisen auf eine Leiste. Diese Leiste sollte doppelt so breit sein wie die Leiste, welche dann letztendlich in die Box eingebaut wird.
Mit einem Forstnerbohrer bohre ich zunächst Löcher mit einem Durchmesser von 35 mm. Anschließend halbiere ich die Leiste der Länge nach mit einer Japansäge. Ich verwende dazu eine Ryoba, denn sie hat keine Rückenversteifung. Damit sind tiefe Schnitte möglich. Ich setze die Querschnittverzahnung ein. Die scharfen Sägezähne arbeiten mit sehr geringen Schnittkräften, womit ich Ausrisse vermeide.
Auf diese Weise entstehen zwei Leisten mit halbrunden Aussparungen, welche einen Durchmesser von 35 mm haben. So ist für die Griffe vieler gängiger Stemmeisen ausreichend Platz. Zwischen den Griffen bleibt eine Lücke von ca. 9mm. So lassen sich die Stemmeisen bequem greifen.
Einpassen der Leiste
Ich habe die Leiste etwas länger gelassen als nötig. Zum Einpassen der Leiste nehme ich direkt an der fertigen Box Maß. So kann ich sicher sein, dass die Leiste exakt in die Box passt. Zum auf Länge schneiden verwende ich die Dozuki.
Höhenkorrektur der Leisten
Manchmal stelle ich später fest, dass die Halteleiste noch zu hoch ist. Dies korrigiere ich indem ich die Leiste mit der Japansäge schmäler schneide.
Mittlere Halteleiste für die Stemmeisenhälse
Der Halsbereich hat je nach Breite der Schneide einen unterschiedlichen Durchmesser. Daher passe ich die Aussparungen der mittleren Halteleiste an den Hals des jeweiligen Stemmeisens an. Die Aussparungen für den Stemmeisenhals halte ich eher eng. Die Stemmeisen sollen stabil in der Box liegen. Weder ein vorwärts oder rückwärts Rutschen noch ein seitwärts Rutschen sollte möglich sein. So ist ein Gegeneinanderschlagen der Eisen auch bei Erschütterungen ausgeschlossen. Die Stemmeisen sollten sich aber noch ohne zu klemmen entnehmen lassen. Überprüfen Sie, ob Sie richtig angezeichnet haben mit der schon fertigen Halteleiste für die Griffe. So sehen Sie mit einem Blick, ob Sie richtig angezeichnet haben.
Stützleiste für die Klingen
Die Klingen sollten flach auf der Halteleiste im Klingenbereich lagern. So sind Sie vor Schnittverletzungen durch ein versehentliches Hineingreifen in die Stemmeisenbox besser geschützt. Ich setze die Stützleisten ca. 80 mm von der Korpus Kante zurück. Schließlich werden die Stemmeisen im Laufe der Jahre durch das Schärfen kürzer. So liegen diese weiterhin auf der Stützleiste auf, auch wenn sie kürzer geworden sind.
Sonderfall schmale Eisen
Schmale Eisen haben leichte Klingen. Der Griff hingegen ist meist ähnlich schwer wie bei den breiteren Eisen. Darum neigen sie zum Abkippen. Für diese Eisen fertige ich eine Extrastützleiste für den hinteren Griffbereich.
Befestigung der Halteleisten
Gehalten werden die Halteleisten durch Schrauben in der Größe 3,5 x 16. Die Verschraubung bohre ich 50 mm vom Kistenrand entfernt durch den Boden vor. Dann senke ich die Schraubenköpfe sorgfältig ein. Achten Sie darauf, die Schrauben nicht zu stark anzuziehen. Vor allem bei Sperrholzplatten aus Weichholz könnte das zu einer Schwächung der Verbindung führen, weil sich die Schraubenköpfe in die Fläche der Platte hineinziehen. Am besten zieht man die Schrauben vorsichtig von Hand fest.
Vorbohren bei dünnen und weichen Platten
Schrauben mit einem Gewindedurchmesser von 3,5 mm bohre ich mit einem 3,5er Bohrer vor. Damit missachte ich die Faustformel, welche lautet: „Für die Bestimmung des Bohrdurchmessers beim Vorbohren von Schrauben rechnet man immer 0,5 mm zum Gewindedurchmesser der Schraube hinzu“. Diese Regel beachte ich hier bewusst nicht, um die Platte nicht zu sehr zu schwächen. Bei derart dünnen und weichen Platten verklemmt sich die Schraube in der Bohrung nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich der Schraubenkopf zu tief ins Material zieht und die Schraubverbindung kaum noch etwas hält. Dies gilt besonders für das 5 mm starke Pappelsperrholz, welches ich hier verwende.
Nun ist die Stemmeisenbox funktionstüchtig. Wie man diese Box schleift und deren Oberfläche behandelt zeige ich in einem weiteren Artikel. Dieser wird in den nächsten Wochen erscheinen.
Weitere Artikel
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