Schleifen von Holzoberflächen mit der Maschine

Grundsätzlich hat man zwei Möglichkeiten, wie man Schleifpapier auf der Holzoberfläche bewegt: Mit der Hand oder mit der Maschine. Dieser Artikel befasst sich mit dem Schleifen von Holzoberflächen mit der Maschine.

Bevor Sie mit dem eigentlichen Schleifen beginnen, empfehle ich Ihnen, zunächst einmal die Bearbeitungsspuren am Holz zu beseitigen. Wie das geht, erfahren Sie im Artikel „Schleifen von Holzoberflächen – Bearbeitungsspuren entfernen„.

Schleifen mit der Maschine

Bei Exzenterschleifern und Schwingschleifern setzt ein Motor den Schleifteller bzw. Schleifschuh in eine kreisförmige Bewegung mit einem Durchmesser von  2 bis 7 mm. Auf diese Weise bewegt man die Schleifkörner im Kreis. Dies  führt zwangsläufig dazu, dass Sie auch quer zur Faser zu schleifen. So können sichtbare „Schleifkringel“ im Holz zurückbleiben. Dies gilt bis zu einer Körnung von 180. Darum sollten Sie grundsätzlich bis Körnung 220 schleifen. Denn Schleifkringel, die bei Körnung 220 und feiner entstehen, sind mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar.

Beim Exzenterschleifer kommt zu der kleinen Drehbewegung (Schwingkreis) eine große Drehbewegung hinzu: Der ganze Schleifteller dreht sich. Exzenterschleifer erkennt man am runden Schleifteller.

Beim Schleifen mit der Schleifmaschine braucht man keinen zusätzlichen Druck ausüben, da das Eigengewicht der Maschine ausreicht. Üben Sie auf die Maschine nur wenig Druck aus, trägt das dazu bei, dass die Schleifscheibe länger hält.

Ein Getriebeexzenterschleifer sorgt für schnellen Abtrag.
Ein Exzenterschleifer eignet sich gut für feine Arbeiten wie das Schleifen furnierter Flächen.
Mit einem kleinen Schwingschleifer lassen sich auch schmale Werkstücke wie Rahmenhölzer gut schleifen. Schwingschleifer werden auch mit einer größeren Schleifplatte angeboten. Diese größeren Modelle eignen sich besonders zum Schleifen größerer Flächen.

Schleifmaschinen gut absaugen

Um sich vor Schleifstäuben zu schützen, sollte man gut absaugen. Manche Holzstäube stehen sogar im Verdacht krebserregend zu sein.

Zudem zieht eine gute Absaugung den Schleifstaub von der zu schleifenden Fläche. Dadurch entwickelt sich dort weniger Wärme, und das Schleifpapier nutzt sich langsamer ab. Das heißt, dass eine gute Staubabsaugung zu einer längeren Haltbarkeit der Schleifscheibe beiträgt.

Viele Absauglöcher in Schleifteller und Schleifpapier sorgen dafür, dass an jeder Stelle gut abgesaugt wird.
Diese Schleifscheibe haftet am Schleifteller mit Stickfix.
Schließen Sie die Schleifmaschine an einen Staubsauger an.
Schleifarbeitsplatz im Kurs „Holzoberflächen/Oberflächentechnik bei Holzwerkstoffen“ in der KursWerkstatt Nürnberg.

Gut festspannen

Wenn Sie das Werkstück gut festspannen, ermüden Ihre Arme nicht so schnell. So haben Sie auch beide Hände frei, um die Maschine gleichmäßig über die Fläche zu führen.

Mit Hilfe der Spannelemente lassen sich Werkstücke horizontal auf der Lochplatte befestigen.
Beim Einsatz der Spannelemente sichert man diese unterhalb der Lochplatte mit einer Verschraubung. So stellt man sicher, dass der Pressdruck nur horizontal wirkt.

Schleifen eines Fachbodens

Bewegen Sie die Schleifmaschine in regelmäßigen Bahnen auf der Fläche hin und her. Versuchen Sie dabei, möglichst an jeder Stelle den gleichen Abtrag zu erzielen. Besonders an den Ecken und an den Kanten sollte man vorsichtig schleifen. Hier schleift man schnell einmal zu viel weg. Ist die Fläche der Platte erst einmal rundgeschliffen, ist das nur schwer wieder zu korrigieren.

Mit einer geraden Leiste sollten Sie die Fläche in regelmäßigen Abständen kontrollieren. So stellen Sie fest, ob Sie Dellen hineingeschliffen haben. Auch rundgeschliffene Ecken und Kanten werden so früher sichtbar und man kann gegensteuern.

Um die Spannelemente beim Schleifen nicht zu verkratzen, legen Sie am besten eine Hartfaserplatte unter.
Mit einem Rotex erzielt man einen besonders hohen Abtrag.

Von Staub befreien

Nach dem Schleifen befindet sich auf der Holzoberfläche noch feiner Staub. Vor der Oberflächenbehandlung ist es daher ratsam, die Holzoberfläche gründlich zu entstauben. Man entfernt den Staub durch Abkehren, Abwischen mit einem Lappen oder Saugen. Ich bevorzuge das Absaugen des Staubs, weil ich damit Staub in der Atemluft vermeide. Zum Abkehren des Schleifstaubs begibt man sich besser ins Freie.

Tipp: Generell empfehle ich, bei staub- und lärmintensiven Arbeiten in den Außenbereich auszuweichen. (Wie Sie ein Holzprojekt im Freien planen und durchführen erfahren Sie hier.)

Mit einem Malerbesen lässt sich Staub von der Fläche kehren.

Qualitativ hochwertige Maschinen

Ich empfehle, nur qualitativ hochwertige Maschinen anzuschaffen und zu benutzen. Auf welche Merkmale Sie beim Kauf von Schleifmaschinen achten können, erfahren Sie hier.

Wässern zum Abschluss

Bei besonders sichtbaren und wichtigen Oberflächen empfehle ich, die fertig geschliffene Holzoberfläche mit einem Schwamm oder einem feuchten Lappen zu wässern. Auf diese Weise werden bisher unsichtbare Leimreste und Schleifkringel sichtbar. Durch das Wässern stehen die Holzfasern auf. Diese schleift man mit einem 220er Papier und geringem Druck weg.

Bei weniger sichtbaren oder weniger wichtigen Oberflächen reicht eine gründliche Sichtkontrolle nach dem Schleifen aus.

Nun ist die Fläche für die weitere Oberflächenbehandlung vorbereitet.

Weitere Artikel:

Fachliteratur

Wer sich mit dem Thema „Oberflächen behandeln“ eingehender beschäftigen will, dem empfehle ich das Buch „Oberflächen behandeln“ von Melanie Kirchlechner:

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