Flachdübel für schnelle und präzise Holzverbindungen
Flachdübel sind nicht nur bei Profis, sondern auch bei Heimwerkern sehr beliebt. Sie sind vielseitig einsetzbar: Bei Möbeleckverbindungen, Rahmenkonstruktionen oder Breitenverleimungen sorgen sie für Präzision und Festigkeit. Dazu ist nicht viel Werkstattfläche nötig. Ein stabiler Tisch reicht aus. Zur Herstellung der Fräsung benötigt man allerdings eine Spezialmaschine, die Flachdübelfräse. Sie wird von vielen Herstellern angeboten.
Flachdübel – häufig auch „Lamello“ genannt
Im Jahr 1955 suchte der Schweizer Schreiner Hermann Steiner eine einfache und stabile Möglichkeit, Spanplatten zu verbinden. Als er mit einer Erkältung im Bett lag, kam er mitten in der Nacht auf die Idee, kleine Nutschlitze in Abständen in die zu verbindenden Teile zu fräsen. Diese sollten einander genau gegenüber liegen. Fügt man kleine Plättchen mit Leim in die Schlitze und verpresst die Bauteile, erhält man eine stabile Holzverbindung. Diese kleinen Plättchen oder Flachdübel nannte er „Lamello“: Das „Lamello-System“ war erfunden! Heute ist diese Erfindung auf der ganzen Welt verbreitet. Auch andere Firmen produzieren inzwischen Flachdübel dieser Art. Interessieren Sie sich für weitere Details der Lamello story, finden Sie diese auf der Webseite der Lamello AG.
Welcher Flachdübel für welche Holzstärke?
Flachdübel bestehen aus gepresstem Buchenholz. Sie sind oval geformt und meist vier Millimeter dick. Im Handel sind sie in vier verschiedenen Größen erhältlich. Um die optimale Stabilität der Verbindung zu erreichen, sollte man immer den größtmöglichen Flachdübel verwenden. Im Folgenden sehen Sie die drei wichtigsten Größen:
Eine stabile Holzverbindung entsteht
Man verleimt Flachdübel mit handelsüblichem Holzleim. Ich verwende D3 Leim. In diesem Leim ist Wasser enthalten, welches beim Verleimen von den Flachdübeln aufgenommen wird. Diese quellen auf und sitzen nun ganz fest in der Nut. Während des Aushärtens sollte man Druck auf die Verbindung ausüben. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe von Schraubzwingen. Der Leim benötigt ca. 60 Minuten um auszuhärten. Danach entfernt man die Schraubzwingen. Die Flachdübelverbindung ist nun stabil und belastbar.
Holzverbindungen mit Flachdübeln sind sehr stabil aufgrund ihrer großen Leimfläche.
Nach dem Fräsen noch korrigierbar
Die Nut wird immer etwas größer gefräst als der Dübel. So lassen sich die Flachdübel in Nutrichtung noch bis zu 4 Millimeter verschieben. Ein leichter Versatz an der Vorder- oder Hinterkante des Möbels ist beim Verleimen kein Problem mehr. Man drückt die Kanten bündig mit einer Schraubzwinge oder klopft sie bündig mit dem Hammer. Bei letzterer Methode sollte man einen Holzklotz beilegen um Beschädigungen am Werkstück zu vermeiden. Runddübel Verbindungen bieten diese Möglichkeit nicht.
Eine nennenswerte Korrekturmöglichkeit quer zur Nutrichtung gibt es auch bei Flachdübeln nicht. Hier sollte man präzise arbeiten. Es ist wichtig die Maschine richtig am Werkstück anzulegen.
Bestimmung der Frästiefe
Ich empfehle, zunächst eine Nut in ein Probestück zu fräsen und dort die Frästiefe zu überprüfen. Erst wenn die Frästiefe stimmt, fräst man ins Originalmaterial. Die optimale Frästiefe bei Flachdübeln Größe 20 beträgt beispielsweise 12,3 -12,6 Millimeter. Die Breite des Flachdübels beträgt 23 Millimeter. Somit bleibt etwas Luft für den Leim. Würde man versuchen Flachdübel auf den Zehntel Millimeter genau einzupassen, wäre es sehr wahrscheinlich, dass sich die Verbindung an einigen Stellen nicht bündig zusammendrücken lässt. Nach dem Verleimen würden sichtbare offene Fugen bleiben. Um das auszuschließen, lässt man immer 1-2 Millimeter Luft in der Nut.
Passt die Frästiefe nicht, verändert man sie mit Hilfe der Feineinstellung.
Flachdübel Verbindungen im Holzbearbeitungskurs herstellen
In meinen Holzbearbeitungskursen in Nürnberg erlernen Sie die Handhabung der Flachdübelfräse in der Praxis. Sie bauen ein Kleinmöbel und stellen dabei die Eckverbindungen mit der Flachdübelfräse her. Auch das Verleimen der Flachdübelverbindung wird im Kurs durchgeführt. Das fertige Kleinmöbel nehmen Sie am Ende des Kurses mit nach Hause.
Die Flachdübelverbindung kommt in zwei Kursprogrammen vor:
„Schränkchen mit Rahmentür“ und „Bau von Modulmöbeln“.
Wollen Sie sich eine Oberfräse anschaffen, stehen Sie vor einem riesigen Angebot. So finden Sie bereits Oberfräsen für unter 100,- €, während andere Fräsen mit vergleichbarer Motorleistung und Gewicht für über 300,- € angeboten werden. Da stellt sich die Frage, wo hier die Qualitätsunterschiede liegen. Was macht eine qualitativ gute Oberfräse aus? Und welche der angebotenen Maschinen haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis?
Welche Oberfräse ist empfehlenswert?
Auf folgende Merkmale sollten Sie beim Kauf achten: Wie ist das Serviceangebot des Herstellers? Welches Zubehör wird zur Maschine angeboten? Mit welcher Elektronik und Absaugfunktion ist die Maschine ausgestattet? Wie ergonomisch und funktional ist die Oberfräse? All diese Punkte sagen etwas über die Qualität der Maschine aus.
Serviceangebot des Herstellers
Qualitativ gute Maschinen sind für den professionellen Handwerker konzipiert. Daher bieten solche Herstellerfirmen eine funktionierende Hotline an. Fällt eine Maschine aus, ist schnell jemand zu erreichen. Diese hilft, Ausfallzeiten so kurz wie möglich zu halten.
Zu einer qualitativ guten Maschine wird außerdem eine Explosionszeichnung mitgeliefert. Diese Zeichnung bildet alle Ersatzteile ab, welche jeweils mit einer eigenen Bestellnummer versehen sind. So lassen sich die Ersatzteile leicht über den Fachhandel oder direkt beim Hersteller bestellen. Dies verlängert die Nutzungsdauer der Maschine erheblich. So macht es durchaus Sinn, das Serviceangebot der jeweiligen Herstellerfirma genau zu prüfen.
Passendes Zubehör für die Oberfräse
Ähnlich vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten der Oberfräse ist auch das Zubehörangebot. Denn viele Funktionen der Oberfräse erfordern zur Maschine passendes Zubehör. Hersteller hochwertiger Oberfräsen bieten zu ihren Maschinen ein umfangreiches Zubehör an, welches einfach zu montieren und von guter Qualität ist.
So spart man zum Beispiel Zeit, wenn die Anschläge nicht wackeln und der passende Kopierring sofort lieferbar ist. Auch erleichtert es das Arbeiten, wenn der Staubsaugerschlauch einfach anzustecken ist und sich während des Arbeitens nicht wieder löst. Um saubere Fräsergebnisse und eine präzise Führung der Oberfräse zu ermöglichen, werden ganz unterschiedliche Zubehörteile angeboten wie Parallelanschlag, Kopierringe, Führungsschiene mit Führungsschienenadapter, Fräszirkel und vieles mehr.
Drehzahlregelung und Konstantelektronik
Wenn die Oberfräse mit einer Drehzahlregelung ausgestattet ist, kann man an der Maschine die passende Schnittgeschwindigkeit einstellen. Diese voreingestellte Drehzahl wird während des Arbeitens von der Konstantelektronik so lange wie möglich nachgeregelt, damit die Drehzahl konstant gehalten wird. Fehlt diese Konstantelektronik, kann es beim Fräsen zu Drehzahlschwankungen kommen. Dies passiert beim Fräsen von Hartholz oder wenn man in einem Fräsgang viel Material auf einmal wegfräst. Die Drehzahl des Motors fällt unter Last ab, und damit auch die Schnittgeschwindigkeit. Je größer die Abweichung ist, desto unsauberer wird die Fräsung. Eine zu geringe Schnittgeschwindigkeit sollte man vermeiden. Sie erhöht die Gefahr eines Rückschlags.
Bei größeren Fräserdurchmessern senkt man die Drehzahl, um eine überhöhte Schnittgeschwindigkeit zu vermeiden. So verhindert man Brandspuren (verkohlte Stellen) am Werkstück und eine Überhitzung der Fräsermesser.
Weitere nützliche elektronische Funktionen
Der Sanftanlauf sorgt für einen ruckfreien Anlauf der Maschine. Die Drehzahl wird über einen Zeitraum von ca. 1-2 Sekunden gesteigert, bis die eingestellte Endgeschwindigkeit erreicht ist. Diese Technik schont sowohl die Lager der Maschine als auch die Gelenke des Anwenders.
Ein eingebauter Überhitzungsschutz (Temperatursicherung) verhindert ein Durchbrennen des Motors. Bei anhaltend hoher Motortemperatur werden zuerst Stromzufuhr und Drehzahl reduziert. Sinkt die Temperatur nicht, schaltet sich die Maschine ab und lässt sich erst wieder einschalten, wenn der Motor abgekühlt ist.
Die Elektronik bei Oberfräsen bietet Komfort, Arbeitssicherheit und eine höhere Arbeitsqualität. Sie wirkt unsichtbar im Hintergrund und ist unverzichtbar.
Komfortfaktor Ergonomie
Beim Kauf sollten Sie auch überprüfen, wie gut die Oberfräse in Ihrer Hand liegt, und ob sich die Maschine gut führen lässt. Bei Oberfräsen ist der Arbeitserfolg stark von einer sicheren Führung abhängig. Bereits ein leichtes Abkippen kann zu Fehlern am Werkstück führen und die Unfallgefahr erhöhen. Muss man sein Handgelenk zu sehr verbiegen, weist das auf Mängel bei der Konstruktion hin. Oft erscheint einem das Arbeiten unbequem oder umständlich, man weiß aber nicht genau, woran es liegt. In solchen Fällen sollte man eine andere Maschine im Vergleich testen. Dabei sollten Sie auch auf Vibrationen achten. Sind diese zu stark, führt auch das zu Arbeitsfehlern und erhöht die Unfallgefahr.
Überprüfen Sie, ob Bedienelemente einfach zu erreichen sind. Lässt sich die Oberfräse beispielsweise während des Betriebs leicht ausschalten oder muss man den Schalter erst umständlich ertasten?
Präzise Einstellung der Frästiefe
Ohne eine einfache und präzise Einstellung der Frästiefe gelingen keine exakten Arbeiten. Daher sollte die Tiefeneinstellung solide gearbeitet sein und über ein Stellrad für Feineinstellung verfügen.
Haben Sie die Frästiefe mit der Tiefeneinstellung festgelegt, fixieren Sie die Einstellung. Dies geschieht mit Hilfe eines Drehknopfs oder eines Klemmhebels. Diese Klemmung wirkt auf eine oder beide Hubsäulen. Die Vibration des Fräsmotors darf die Klemmung nicht lockern.
Wie präzise und einfach sich die Frästiefe einstellen lässt, hängt auch davon ab, wie leichtgängig die Hubsäulen sind. Überprüfen Sie also vor dem Kauf, ob sich der Fräskorb ohne zu verklemmen rauf und runter bewegen lässt. Dies sollte ruckfrei möglich sein.
Komfortabler Fräserwechsel
Diese häufige Arbeit sollte bequem zu verrichten sein. Probieren Sie aus, ob die Fräse umgedreht steht, ohne dass man sie festhalten muss. Denn dies erleichtert den Fräserwechsel sehr. Überprüfen Sie außerdem, ob die Taste für den Spindelstopp leicht zu erreichen und zu halten ist. Zudem sollte die Mutter der Spannzange bei gedrücktem Spindelstopp gleichzeitig gut zu erreichen sein.
Der einfache und gleichzeitige Zugang zu beiden Bedienelementen ist für einen reibungslosen Fräserwechsel Voraussetzung. Kommt Ihnen also der ganze Arbeitsgang umständlich vor, führen sie ihn am besten bei einem Modell eines anderen Herstellers im Vergleich durch.
Freie Sicht
Bei vielen Arbeitsgängen ist eine freie Sicht auf den Fräser hilfreich. Wird diese behindert, erschwert dies das exakte Arbeiten. So versperrt bei vielen Oberfräsmodellen die Kunststoff Luftführung für die Späneabsaugung die freie Sicht. Man hat dann nur die Möglichkeit, die störenden Bauteile weg zu montieren und eine erhöhte Staubbelastung in Kauf zu nehmen. In diesem Fall tragen Sie dann lieber eine Feinstaubmaske.
Testberichte von Oberfräsen
Holzbearbeitungszeitschriften wie Selbermachen oder HolzWerken testen immer wieder Oberfräsen verschiedener Hersteller. Hier lassen sich zusätzliche Informationen gewinnen. Außerdem bekommt man einen Überblick über die auf dem Markt erhältlichen Modelle. Auch im Internet finden sich Oberfräsen Tests. Es ist ratsam mehrere Quellen zu vergleichen, denn Informationen aus dem Internet sind manchmal schlecht recherchiert oder nicht objektiv.
Die Oberfräse im Kurs testen
In meinen Oberfräsenkursen erhält man einen Einblick in grundlegende Arbeitstechniken und wendet dabei die Oberfräse selbst an. So erfährt man ganz praktisch, worauf es bei einer qualitativ hochwertigen Oberfräse ankommt und gewinnt Sicherheit für die Auswahl einer passenden Maschine. Auch auf die Qualitätsmerkmale der Maschinen gehe ich immer wieder ein.
Ein eindeutiger Hinweis auf Qualität ist, wenn professionelle Anwender sich für eine bestimmte Maschinenmarke bevorzugt entscheiden. Manche Hersteller wie Bosch bieten unterschiedliche Produkte für Profis und Heimwerker an. Heimwerkermaschinen haben bei Bosch ein grünes und Profimaschinen ein blaues Gehäuse. Ich rate immer dazu, professionelles Werkzeug zu kaufen.
Die Mühe lohnt sich!
Hat man erst einmal eine qualitativ hochwertige Oberfräse erstanden, will man sie nicht mehr missen. Schrittweise entdeckt man ihre zahlreichen Einsatzgebiete und erweitert seine Arbeitsmöglichkeiten erheblich.
Bohrmaschinen kennen die meisten von Kindesbeinen an. Stichsägen oder Handkreissägen hat man zumindest schon mal gesehen. Aber eine Oberfräse ist für viele erst einmal unbekanntes Terrain.
Für Heimwerker sind Oberfräsen besonders im Möbelbau eine große Hilfe.
Hier einige Anwendungsbeispiele:
Diese einfachen Nutzungsbeispiele sind für Anfänger geeignet. Darüber hinaus bietet die Oberfräse jedoch ein wesentlich größeres Einsatzgebiet. Dieses reicht von Möbeleckverbindungen, Kopierfräsen, Bogenfräsen bis hin zum stationären Einsatz in einem Frästisch. Die Oberfräse erweitert die Möglichkeiten bei der Holzbearbeitung Zuhause sehr.
Welche Ausstattung muss der Arbeitsplatz haben, um eine Oberfräse sinnvoll einsetzen zu können?
Für einige Fräsarbeiten genügen zwei Schraubzwingen und ein stabiler Tisch. Schon kann man loslegen. Sehr zu empfehlen ist es, einen guten Staubsauger einzusetzen, um die Späne und den Staub abzusaugen. Dies gilt besonders für das Arbeiten in der eigenen Wohnung. Hilfreich ist ein Arbeitstisch mit verschiedenen Spannmöglichkeiten. Der hier abgebildete Multifunktionstisch von Festool bietet zusätzlich die Möglichkeit, die Oberfräse auf der Führungsschiene zu führen. Der Tisch lässt sich zusammenklappen und ist an unterschiedlichen Arbeitsorten schnell wieder aufgebaut. Fallen beispielsweise Fräsungen an, bei denen viel Staub entsteht, baut man den Multifunktionstisch im Freien auf.
Mein Tipp ist, bauen Sie Ihre Ausrüstung langsam auf. Beginnen Sie mit kleinen Projekten und wenigen Fräsern. Auf der Basis Ihrer Erfahrungen erweitern Sie dann Ihre Ausrüstung Schritt für Schritt.
Welche Oberfräse passt zu mir?
Viele Hersteller bieten Oberfräsen von unterschiedlicher Größe an. Eine Einteilung nach Gewicht ist hier sinnvoll:
1,5 kg – 3 kg
Diese leichten Fräsen sind gut für den Einstieg, also auch für Anfänger geeignet. Sie lassen sich leicht führen und bieten viele Möglichkeiten. Fallen filigrane Arbeiten an, sind sie den schwereren Maschinen deutlich überlegen. Bei einem höheren Materialabtrag wie einem Türfalz sollte man nicht alles auf ein Mal wegfräsen sondern mehrere Fräsgänge machen. Mit Oberfräsen dieser Gewichtsklasse hat man die meisten Möglichkeiten.
3 kg – 5 kg
Oberfräsen in der mittleren Gewichtsklasse sind eine Kompromisslösung. Sie lassen sich meist noch ganz gut mit der Hand führen, haben aber schon viele Vorteile der schwereren Modelle. Man kann beispielsweise Fräser mit 12,7 mm Schaft-Durchmesser einsetzen. Zudem haben sie stärkere Motoren. Dies ist hilfreich bei einem höheren Materialabtrag und beim stationären Einsatz.
5 kg – 8 kg
Die ganz großen Oberfräsen haben ihre Stärken dort, wo viel Material in einem Arbeitsgang weggefräst werden soll. Für filigrane Fräsarbeiten sind sie eher ungeeignet. Eingebaut in einen Frästisch sind sie sehr leistungsfähig.
Oberfräsenkurse bieten Orientierung
In meinen Kursen lernt man den Umgang mit der Oberfräse ganz praktisch. Man baut ein oder mehrere Werkstücke und wendet dabei die Oberfräse selbst an. So bekommt man ein Gefühl für die Maschine und lernt ihre Einsatzmöglichkeiten kennen. Im Kursprogramm der Kurswerkstatt Nürnberg werden zwei Oberfräsenkurse angeboten:
„Richtige Anwendung der Oberfräse“ und
„Holzverbindungen mit der Oberfräse“.
Informieren Sie sich vor dem Kauf in Fachzeitschriften, Fachbüchern, Holzbearbeitungskursen und im Internet.
Für die meisten Einsteiger ist eine leichte Oberfräse in der Klasse 1,5 kg bis 3 kg empfehlenswert.
Wenn Sie einen Schreiner im Bekanntenkreis haben, fragen Sie ihn welche Oberfräse er benutzt.
In wohlüberlegten Schritten wird Ihnen der Einstieg in die Welt der Oberfräse gelingen und Sie werden Stück für Stück Ihre Arbeitsmöglichkeiten erweitern. Nicht umsonst eilt der Oberfräse der Ruf voraus, die Maschine der 1000 Möglichkeiten zu sein.
Wenn Sie in die Welt der Oberfräse vertieft einsteigen möchten, empfehle ich das „Handbuch Oberfräse“ von Guido Henn. Es handelt sich um ein umfassendes und gut recherchiertes Fachbuch.
Wenn Sie das Buch kaufen wollen, können Sie über untenstehenden Link die Amazon Produktseite aufrufen und darüber den Kauf tätigen. Damit unterstützen Sie unseren Blog .
Bücher-Seite
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Das Angebot an Schleifmaschinen ist riesig. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Marken, unterschiedlichen Maschinen und Qualitätsstufen. Doch wie erkennt man, ob eine Maschine qualitativ hochwertig ist? An welchen Merkmalen kann man eine gute Schleifmaschine erkennen?
Ich empfehle Ihnen, auf folgende Kriterien zu achten:
Wie ist das Serviceangebot des Herstellers? Welches Zubehör wird zur Maschine angeboten? Welche Elektronikfunktionen hat die Maschine? Wie gut lässt sich der Staub bei dieser Schleifmaschine absaugen? Und wie ergonomisch ist die Maschine gebaut?
Merkmal 1 einer guten Schleifmaschine:
das Serviceangebot des Herstellers
Auf der Suche nach einer guten Schleifmaschine lohnt es sich, neben der Maschine selbst auch das Serviceangebot der jeweiligen Herstellerfirma zu prüfen: Bietet der Hersteller eine funktionierende Hotline? Lassen sich Ersatzteile leicht nachbestellen?
Hersteller von qualitativ guten Maschinen bieten eine funktionierende Hotline an. Denn diese Maschinen sind für den professionellen Handwerker konzipiert. So entstehen den Handwerkern keine langen Ausfallzeiten. Für den Heimwerker ist dieser Service natürlich auch von großem Nutzen.
Ersatzteile lassen sich dann leicht nachbestellen, wenn zur Maschine eine aussagekräftige Zeichnung mitgeliefert wird. In dieser Zeichnung ist jedes Ersatzteil abgebildet und jeweils mit einer eigenen Bestellnummer versehen. So kann man das nötige Ersatzteil über den Fachhandel oder direkt beim Hersteller bestellen. Damit verlängert sich die Nutzungsdauer der Maschine erheblich.
Merkmal 2 einer guten Schleifmaschine: das Zubehör für die Schleifmaschine
Vor der Anschaffung einer Schleifmaschine sollten Sie sich auch ansehen, welches Zubehör der Hersteller anbietet. Ist das zur Maschine passende Zubehör umfangreich und von guter Qualität, erweitert es nämlich den Einsatzbereich der Maschine und hilft rationeller zu arbeiten. Hier spielen die Bereiche Absaugung (siehe weiter unten) und lieferbare Schleifteller eine besonders wichtige Rolle.
Bei den Schleiftellern sind folgende Fragen hilfreich:
Wird ein Polierzubehör angeboten?
Wie viele verschiedene Härtegrade sind lieferbar? Für jeden Anwendungsbereich sollte ein passender Schleifteller lieferbar sein.
Welche Schleifmittel kann man einsetzen?
Wird zu dem angebotenen Schleifschuh oder Schleifscheibe eine Auswahl an Schleifpapier angeboten, welche alle wichtigen Arbeitsbereiche abdeckt?
Lässt sich der Schleifteller einfach wechseln?
Merkmal 3 einer guten Schleifmaschine: die Elektronikfunktionen
Eine leistungsfähige Elektronik in der Schleifmaschine steigert die Qualität der Arbeitsergebnisse. Außerdem sorgt sie für angenehmeres Arbeiten und verlängert die Lebensdauer der Maschine. Sichtbares Erkennungsmerkmal für eine eingebaute Elektronik ist das Stellrad für die Drehzahlregelung. Andere Elektronikfunktionen sind die Konstantelektronik, der Sanftanlauf und die Temperatursicherung. Beim Exzenterschleifer gibt es außerdem die Tellerbremse.
Drehzahlregelung
Mithilfe der Drehzahlregelung passen Sie die Arbeitsgeschwindigkeit der Schleifmaschine an den jeweiligen Arbeitsgang an. Schleifen Sie beispielsweise ein schönes Furnierbild, senken Sie besser die Drehzahl. So arbeiten Sie kontrollierter und vermeiden es, das Furnier durchzuschleifen. Auch beim Feinschliff und beim Einsatz von weichen Schleiftellern senkt man häufig die Drehzahl.
Konstantelektronik
Die Konstantelektronik hält die eingestellte Drehzahl konstant. Diese Funktion wird gebraucht, wenn die eingestellte Drehzahl unter Belastung abzusinken droht. Doch Drehzahlschwankungen haben ein ungleichmäßiges Schleifergebnis zur Folge. Besonders bei gebeizten Flächen führt dies zu ungewollten Farbunterschieden.
Sanftanlauf
Der Sanftanlauf sorgt für einen ruckfreien Anlauf der Maschine. Dabei wird die Drehzahl über einen Zeitraum von 1-2 Sekunden gesteigert, bis die eingestellte Endgeschwindigkeit erreicht ist. Diese Technik schont sowohl die Lager der Schleifmaschine als auch die Gelenke des Anwenders.
Temperatursicherung
Ein eingebauter Überhitzungsschutz (Temperatursicherung) verhindert ein Durchbrennen des Motors. Bei anhaltend hoher Motortemperatur werden zuerst Stromzufuhr und Drehzahl reduziert. Sinkt die Temperatur jedoch nicht, schaltet sich die Maschine ab und lässt sich erst wieder einschalten, wenn der Motor abgekühlt ist.
Die Tellerbremse beim Exzenterschleifer
Bei hochwertigen Exzenterschleifern hindert eine Tellerbremse den Schleifteller daran, unkontrolliert hochzudrehen. Ein ungebremster Schleifteller hingegen verursacht beim Aufsetzen aufs Material Dellen in der Oberfläche. Schleift man furnierte Flächen mit überhöhter Drehfrequenz, läuft man Gefahr das Deckfurnier durchzuschleifen. Aus diesem Grund sind Exzenterschleifer ohne Tellerbremse für anspruchsvolle Arbeiten nicht geeignet.
Merkmal 4 einer guten Schleifmaschine: Wie gut lässt sich der Staub absaugen?
Holzstaub gefährdet die Gesundheit und dringt im Haushalt in jede Ritze ein. Als Heimwerker sollten Sie daher an einer guten Staubabsaugung nicht sparen. Wird Schleifstaub nicht ausreichend abgesaugt, verklumpen außerdem die Staubpartikel auf der Holzoberfläche. Dies hat zur Folge, dass sich das Schleifpapier schneller abnutzt. Eine effektive Absaugung schützt daher Ihre Gesundheit und spart zudem Schleifpapier.
Auch hier lohnt es sich wieder auf Qualität zu achten. Nicht jede Schleifmaschine lässt sich gleich gut absaugen. Dies hängt mit der Lochung der Schleifteller und den in diese integrierten Absaugkanäle zusammen.
Festool beispielsweise bietet mit dem „Multi-Jetstream 2 System“ ein neues Absaugprinzip an. Durch Zuluft- und Abluftkanäle entsteht eine Strömung ähnlich wie beim Lüften eines Raums. Das innovative System sorgt für eine wesentlich effektivere Staubabsaugung auch in den Randbereichen des Schleiftellers. Für weitere Informationen bietet Festool auf seiner Homepage die Broschüre „Weitergedacht – für perfekte Oberflächen“ als PDF zum Download an.
Merkmal 5 einer guten Schleifmaschine: Ergonomische Aspekte
Die ergonomische Konstruktion von Maschinen hat gesundes und ermüdungsarmes Arbeiten zum Ziel. Körperliche Belastungen bei Schleifmaschinen werden vor allem durch Lärm, Staub und Vibration verursacht. So sollten Sie jede Schleifmaschine vor dem Kauf daraufhin testen, wie bequem Sie damit arbeiten können. Beachten Sie folgende Punkte:
Wie stark ist die Vibration im Vergleich zu anderen Maschinen?
Wird der Schleifstaub gut abgesaugt?
Wie hoch ist die Lärmentwicklung?
Ist der Griffdurchmesser passend zu meiner Handgröße?
Lässt die Maschine sich gut halten oder muss ich Kraft aufwenden, damit sie mir nicht aus der Hand rutscht?
Muss man das Handgelenk bei der Arbeit verbiegen oder kann es gerade gehalten werden?
Passt das Gewicht der Maschine zu meiner Körperkraft?
Schleifmaschinen ausprobieren im Holzbearbeitungskurs
In meinen Holzbearbeitungskursen habe ich häufig mehrere Schleifmaschinen dabei. Es besteht die Möglichkeit selbst zu schleifen und Fragen zu stellen. So bekommt man ein Gefühl für qualitativ hochwertige Maschinen.
Das Thema „richtiges Arbeiten mit Handschleifmaschinen“ behandle ich besonders eingehend im Kurs „Holzoberflächen / Oberflächentechnik bei Holzwerkstoffen“. Infos und weitere Informationen dazu unter www.kurswerkstatt-nuernberg.de